Wer hat’s erfunden? – Vol. II | Dr. Michèle Kuschel stellt sich vor

So ein Masterstudiengang entwickelt sich nun mal nicht von allein.  Heute stellen wir euch aus diesem Team die Person vor …

… die immer ein offenes Ohr hat & sich besonders für ihre Studierenden einsetzt,

… die dem Begriff „Kreativität“ auf die Spur kommt & für ein hohes Maß an Wissenschaftlichkeit sorgt und

… die den Master Innopreneurship entwickelt hat und ihn heute als Studiengangmanagerin betreut.

 

 

Hallo Michèle, erzähl uns etwas über dich: Wer bist du und was machst du?

Hallo, liebe Alicia! Ich bin 51 Jahre alt, seit 20 Jahren verheiratet, habe drei Kinder und zwei Katzen und lebe in Mülheim an der Ruhr. 2015 habe ich mit der Entwicklung des Masterstudiengangs Innopreneurship (MI) begonnen. Nach der Akkreditierung sind wir in 2017 mit dem ersten MI-Jahrgang gestartet und seitdem betreue ich die Studierenden, Dozent:innen und Absolvent:innen des Studiengangs und kümmere mich um seine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung.

 

Wie kamst du auf die Idee einen neuen Masterstudiengang zu entwickeln?

Auf die Idee kam nicht ich, sondern Prof. Dr. Volker Breithecker, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der Mercator School of Management. Er engagiert sich mittlerweile schon seit Jahrzehnten für das Thema der Unternehmensgründung an der Universität Duisburg-Essen. Unter seiner Leitung liefen und laufen eine Reihe von Projekten, die sich der Förderung von dem Unternehmer- und Innovationsgeist widmeten, u.a. auch das außercurriculare Lehrangebot „small business management“, das seit 1999 durchgehend einmal pro Jahr angeboten wird. Vor einigen Jahren erkannte er den Bedarf nach einem regulären Studiengang, der sich mit ähnlichen Themen befasst und beauftragte mich, diesen zu konzipieren.

 

Welche waren die größten Meilensteine bei der Entwicklung des Masterstudiengangs? Welche Herausforderungen gab es?

Bei der Entwicklung des Studiengangs bin ich so vorgegangen, dass ich zunächst die Qualifikationsziele auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse festgelegt und anschließend die konkreten Inhalte auf die aktuellen Gegebenheiten abgestimmt habe. Insbesondere sollten die im Studiengang behandelten Themen absolut up to date sein. Und hier sind wir dann auf das Problem gestoßen, dass viele Inhalte, vor allem moderne entrepreneuriale und Innovationsmethoden, an Hochschulen noch wenig bis gar nicht angeboten werden. Es war daher schwierig, geeignete Lehrkräfte an unserer Uni zu finden. Die Lösung lag nachher darin, dass wir neben Professor:innen der UDE auch welche von anderen Hochschulen und zusätzlich Dozent:innen aus der Praxis akquiriert haben. Dies war zwar eine Herausforderung, hat aber im Ergebnis zu einem tollen Mix aus Lehrkräften geführt.

 

Was ist für dich das Besondere an dem Masterstudiengang?

Der ganze Studiengang ist ja eigentlich besonders, aber das besonders Besondere ist für mich die Gemeinschaft, die hier zusammenkommt. Dozierende und Studierende stammen aus verschiedenen Fachrichtungen und alle bringen neben unterschiedlichem Wissen und ihren unterschiedlichen Denkweisen die Gemeinsamkeit einer hohen intrinsischen Motivation für das Studium mit. Die Dozent:innen übernehmen einen Lehrauftrag, so viel darf ich wohl verraten, nicht aus finanziellen Gründen (wir sind an einer staatlichen Hochschule ;)). Und unsere Studierenden sind sehr open-minded, haben einen differenzierten Blick auf ihre Zukunft und möchten ihr Leben einfach in die eigene Hand zu nehmen. Sie wollen das Beste aus ihren Stärken machen und auf dieser Basis einen Beruf ausüben. Gerade die berufliche Selbständigkeit bietet dazu gute Möglichkeiten und der Master Innopreneurship gibt ihnen die Gelegenheit, sich fachlich und persönlich hierauf oder auf andere Tätigkeiten mit einem hohen Grad an Eigenverantwortung vorzubereiten. Und diese Chance nehmen unsere Studierenden gerne wahr. Darüber hinaus haben viele unserer Studierenden auch den dringenden Wunsch, die Welt auf positive Weise mitzugestalten und diese zu einem besseren Ort zu machen. Innopreurship, egal ob als Gründer:in oder als Mitarbeiter in einer bereits existierenden Organisation, ist hierfür ein vielversprechender Weg.

 

Du hast eine Dissertation zum Thema verfasst. Kannst du uns ein paar wesentliche Erkenntnisse schildern?

Stimmt, wir haben sozusagen das “Buch zum Studiengang”. 😊 Eine wesentliche Erkenntnis aus meiner Arbeit ist, dass es sich bei Innovationen um kreative Leistungen von Individuen handelt, deren Hervorbringung im Rahmen eines Studiengangs gefördert werden kann. Und zwar nicht nur über die explizite Thematisierung des Aspekts der Kreativität und der Vermittlung von Kreativitätstechniken, sondern insbesondere auch implizit durch eine entsprechende Gestaltung der Rahmenbedingungen. Eine besondere Rolle spielt hier die intrinsische Motivation, die entsteht, wenn Menschen sich einer Tätigkeit wegen eines inneren Anreizes widmen. Eine hohe aufgabenbezogene intrinsische Motivation wirkt sich förderlich auf die kreative Leistung einer Person aus. Bezogen auf einen Studiengang bedeutet diese Erkenntnis, dass es Freiräume zur individuellen Gestaltung des Studiums geben muss. Im Master Innopreneurship haben wir diesen Aspekt durch verschiedene Maßnahmen umgesetzt, z.B. durch weitgehend offene Projektarbeiten, einen nahezu unreglementierten Wahlpflichtbereich oder eine individuell gestaltbare Dive-Zeit. Wer noch mehr erfahren will, darf gerne mal in meine Arbeit schauen, sie ist über unsere Bibliothek online verfügbar.

 

Wie motivierst du dich jeden Tag & was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?

Mein Job hat einige Aspekte, die mich intrinsisch motivieren: Zum einen liebe ich es, Dinge zu konzeptionieren und umzusetzen, zweitens bin ich sehr gerne mit jungen, motivierten Menschen zusammen (wer ist das nicht 😊) und drittens ist mir die Verbesserung der (Aus-)Bildung in Schule und Hochschule ein großes Anliegen. Ich konnte in die Gestaltung des Studiengangs viele meiner Überzeugungen einfließen lassen, z.B. die, dass es in einem Studium mehr um die Erlangung von Kompetenzen als nur um Wissen gehen sollte oder als eine weitere, dass der zuvor schon erwähnte Faktor der intrinsischen Motivation berücksichtigt werden sollte,  weil er nicht nur kreative Leistungen fördert, sondern sich allgemeine begünstigend auf den Lernerfolg von Menschen auswirkt.

 

Worauf freust du dich in nächster Zeit am meisten – egal, ob beruflich oder privat?

Im Moment genieße ich vor allem die wiedergewonnene Freiheit, zwischenmenschliche Kontakte in unterschiedlichen Kontexten erleben zu dürfen. Ich bin aktuell viel in der Uni, da wir auch unsere Lehrveranstaltungen wieder in Präsenz abhalten können. Privat unternehmen und reisen wir viel. Und in der nächsten Zeit freue mich auf viele weitere, bereichernde Zusammenkünfte – sowohl privat als auch beruflich.

 

Und zum Schluss: welchen Tipp würdest du allen geben, die überlegen zu gründen?

Neben allen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Überlegungen sollte man aus meiner Sicht nur mit einer Geschäftsidee starten, auf die man selbst richtig Lust hat, für die man wirklich brennt. Und im Hinblick auf die Umsetzung würde ich raten, doch die vielfältigen existierenden Unterstützungsangebote zu nutzen, die Gründer:innen hier im Ruhrgebiet und auch direkt bei uns an der Uni zur Verfügung stehen. Hier erhält man wertvollen Input, trifft auf gute Sparringspartner und Mentoren und erhält Zugang zu einem breitgefächerten Netzwerk.

 

Das Interview führte Alicia Reimer vom Master Innopreneurship-Team. 🙂

 

Du möchtest deine Zukunft mit dem Master Innopreneurship gestalten oder kennst jemanden, für den der Master passend wäre?

Dann erzähl es weiter & bewirb dich bis zum 01. Juli bei uns!

Hier geht’s zu den Bewerbungsinfos.

 

Du bist dir unsicher, ob der Studiengang zu dir passt?

Dann schreib uns unter: michele.kuschel@uni-due.de!

Wir beraten dich gern & freuen uns auf dich!